Wald mit Bäumen

Green IT und Ökologie im BRZ

„Green IT“ ist im BRZ schon seit mehr als einem Jahrzehnt ein Begriff. Die Infrastruktur wird laufend erneuert und verbessert.

Das BRZ zeichnet sich seit Jahren durch einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen (Wasser, Papier, Infrastruktur, Beschaffung) und einen effizienten Energieeinsatz in allen Unternehmensbereichen aus. „Green IT“ ist für das BRZ nichts Neues. Bereits 2010 wurde ein umfassendes Green-IT-Maßnahmenpaket gestartet und jährlich weiterentwickelt. Zusätzlich werden seit 2015 Energieaudits gemäß Energieeffizienzgesetz erfolgreich durchgeführt.

Energie CO2-neutral beziehen

Das BRZ legt Wert auf die Nutzung erneuerbarer Energien. Durch den Einkauf von Ökostrom über die Bundesbeschaffung GmbH wird das BRZ derzeit zu 100 % mit grünem Strom aus erneuerbaren Energiequellen versorgt, die keinerlei Emissionen verursachen. Die Nutzung von Strom im BRZ ist somit CO2-neutral.

Energie verantwortungsvoll nutzen

Zusätzlich zum CO2-neutralen Bezug von Energie ist ein verantwortungsvoller und sparsamer Umgang mit Energie notwendig, um die nachhaltige Verwendung von Rohstoffen sicherzustellen. Das BRZ setzt mit einzelnen Maßnahmen Schritte in Richtung Reduktion des Energieverbrauchs. So wurde etwa im Bereich der Beleuchtung die Lichtsteuerung auf Anwesenheits-Trigger umgestellt, um Licht in nicht genutzten Bereichen automatisch abzuschalten. Die erforderliche Außenbeleuchtung des BRZ wurde auf LED-Technologie umgestellt. Alle im BRZ im Einsatz befindlichen Aufzugssysteme nutzen die Rückgewinnung von Energie für den stromsparenden Betrieb. Das ermöglicht eine Energieeinsparung von 96 % gegenüber den zuvor eingesetzten Systemen. In den letzten sieben Jahren konnte der Gesamtstromverbrauch der Rechenzentren um 55 % gesenkt werden. Die PUE (Power Usage Effectiveness) liegt aktuell bei 1,5–1,6 für die beiden Rechenzentren des BRZ. Die Reduktion des Stromverbrauchs ist einerseits auf eine effizientere IT-Hardware, andererseits auf Optimierungen im Bereich Facility Management zurückzuführen.

Virtuelles Rechenzentrum

Ein wesentlicher Aspekt der Reduktion des Stromverbrauchs in unseren Rechenzentren ist die zunehmende Virtualisierung der Server. Virtuelle Server sind keine physischen Geräte, sondern lediglich virtuelle Abbilder von Rechnern (virtuelle Maschinen), die über eine geeignete Softwaresteuerung variabel zum Einsatz kommen können. Leerläufe bei der Hardware werden so vermieden. Je höher der Virtualisierungsgrad einer Server-Landschaft ist, desto optimaler werden die Server ausgelastet. Dies ermöglicht die Reduktion des Stromverbrauchs. Während 2013 rund 36 % der Server im BRZ virtualisiert waren, waren es 2019 bereits 84 % und 2023 rund 90 %. Der Jahresstromverbrauch bei einem physischen Server liegt aktuell bei 1,92 MWh, bei einem virtuellen Server bei nur 0,73 MWh.

Virtualisierte Netzfunktionen

Auch virtualisierte Netzfunktionen wie „Network Function Virtualization“ und „Software Defined Network“ befinden sich im Einsatz. Beide Technologien ermöglichen die Virtualisierung von Diensten, die zuvor von dedizierter Hardware ausgeführt wurden. Neben einer Reduktion der Betriebskosten und der notwendigen Hardware-Ressourcen steht vor allem die schnelle und effiziente Umsetzung von Anforderungen im Vordergrund. Dies erfolgt durch eine verstärkte Automatisierung sowie erweiterte Möglichkeiten bei Implementierung und Betrieb von unterschiedlichen Mandanten. Weitere Vorteile umfassen die erweiterten Integrationsmöglichkeiten durch die Verwendung entsprechender Schnittstellen sowie die Erhöhung der Sicherheit durch den Einsatz von Mikrosegmentierung.

Storage-Virtualisierung

Die Storage-Virtualisierung ist ebenfalls eine abstrahierte Darstellung physischer Komponenten, in dem Fall des Datenspeichers, mit dem Ziel, die Hardware-Ressourcen optimal zu nutzen. Alle Speicherdienste werden von der physischen Hardware entkoppelt und nur noch in der Virtualisierung als Standard bereitgestellt. Damit trägt die Virtualisierung von Storage zur Energiereduktion bei, während Verfügbarkeit, Skalierbarkeit und Flexibilität erhöht werden, da Storage-Systeme verschiedener Hersteller zentral administriert werden und als ein einzelnes Speichersystem erscheinen.

Weitere Maßnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs:

  • Zur Sicherstellung der unterbrechungsfreien Stromversorgung ist eine USV‑Anlage im Einsatz. Diese wurde 2019 erneuert und liefert nunmehr eine Leistung von 900 kVA.
  •  Im BRZ-Gebäude wurde der Einsatz von LED-Leuchtmitteln Zug um Zug erhöht.
  • Erneuerung der BRZ-Kühltürme und -Kältemaschinen samt Steuerungselektronik im Jahr 2022
  • Erhöhung der Kühlleistung von 720 kW auf 740 kW bei gleichzeitiger Reduktion des CO2-Äquivalents von 214 auf 63 Tonnen durch Umstellung auf modernste Kühlmittel

Modernisierung der Notstromsteuerung im Jahr 2022

Nachhaltiges Wohlfühlklima: Wärme, Wasser, Raumklima

Durch die Inbetriebnahme einer Wärmepumpe 2014 zur Rückgewinnung von Rechenzentrumsprozessabwärme konnte eine nachhaltige Reduktion im Fernwärmeverbrauch bis zu 1.200 MWh p.a. – das entspricht 75 % – erreicht werden. Raumqualitätsfühler ermöglichen die automatische und somit energieschonendere Steuerung der Raumtemperatur. Durch die Installation einer Wasserenthärtungsanlage im Jahr 2019 konnte der Salzverbrauch in den BRZ-Kühlwasseranlagen um 10 Tonnen pro Jahr reduziert werden. 2022 erfolgte der Austausch der Kältemaschine im BRZ, die bereits 30 Jahre im Einsatz gewesen war. Dank der Verwendung von modernem Kühlmittel konnte der Wirkungsgrad deutlich erhöht und das CO2-Äquivalent reduziert werden.

Klimaschonende Mobilität

BRZ-Mitarbeiter:innen haben seit mehr als zehn Jahren die Möglichkeit, kostenlos Fahrräder zu leihen, um Wege innerhalb des Stadtgebiets klimaschonend zurückzulegen. Dazu stehen Leihräder rund um die Uhr zur Verfügung. E-Bikes und E-Scooter können im BRZ an insgesamt fünf Stationen geladen werden. Zur Förderung der Elektromobilität im Bereich des PKW‑Verkehrs stehen BRZ-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern insgesamt 13 E-Ladestationen zur Verfügung. Die Abrechnung des Verbrauchs erfolgt über die Personalverrechnung an den/die Mitarbeiter:in.

Abfallmanagement

Im gesamten Arbeitsbereich des BRZ erfolgt eine saubere Mülltrennung, die Recycling ermöglicht. Datenträger und vertrauliche Unterlagen werden in verschlossenen Sicherheitstonnen gesammelt und professionell vernichtet und entsorgt. 2022 fielen im BRZ 83.226 kg Restmüll an.