EU-Flaggen vor weißen Wolken

Aktueller E-Government Benchmark veröffentlicht

17. Juli 2025

Behördendienste in der EU werden digitaler, doch Cyber-Sicherheit und grenzüberschreitende Herausforderungen bleiben bestehen. Österreich im Spitzenfeld.

Die aktuelle Ausgabe des eGovernment Benchmarks der Europäischen Kommission bewertete mehr als 14.000 Regierungswebsites in den 27 EU-Mitgliedstaaten und konzentrierte sich dabei auf neun wichtige Lebensereignisse, darunter Umzug, Unternehmensgründung und Zugang zu Gesundheitsdiensten.

Rasche Fortschritte

Der diesjährige Benchmark zeigt rasche Fortschritte bei den digitalen Behördendiensten in der Europäischen Union: Die überwiegende Mehrheit der Verwaltungsvorgänge ist nun online zugänglich. Nationale Nutzer:innen – also diejenigen, die in ihrem eigenen Land auf öffentliche Dienste zugreifen – profitieren weiterhin stärker von den digitalen Angeboten als grenzüberschreitende Nutzer:innen.

KI spielt große Rolle

Künstliche Intelligenz spielt eine immer größere Rolle bei digitalen Behördendiensten: 43 Prozent der Portale bieten mittlerweile automatisierten Live-Support – häufig über Chatbots – und 60 Prozent bieten irgendeine Form von Live-Hilfe an. Diese Tools vereinfachen den Zugang zu Informationen und führen Nutzer:innen durch komplexe Prozesse.

Cyber-Sicherheit bleibt wichtiges Thema

Cyber-Sicherheit bleibt ein wichtiger Schwerpunktbereich. Da immer mehr öffentliche Dienste online angeboten werden und sensible Informationen verarbeiten, bleibt die Stärkung der Cyber-Sicherheit unerlässlich, um die Bürger:innen zu schützen, das Vertrauen der Öffentlichkeit zu wahren und die Widerstandsfähigkeit der digitalen Infrastruktur Europas zu gewährleisten.

Österreich liegt mit der Umsetzung von digitalen Verwaltungsservices im europäischen Spitzenfeld

  • Digitale Identität für alle: Mit 100 % Zugang zu einer sicheren eID erfüllt Österreich als einer der ersten Mitgliedstaaten das EU-Ziel für 2030.
  • Exzellente digitale Infrastruktur: 5G ist mit 99,55 % nahezu flächendeckend ausgebaut – Österreich gehört damit zu den europäischen Spitzenreitern.
  • Starker KI-Einsatz in der Wirtschaft: 20,3 % der Unternehmen setzen bereits künstliche Intelligenz ein – deutlich über EU-Schnitt.
  • Digitale Kompetenzen & Future Skills: Programme wie Digital Überall+ oder Future Skills stärken gezielt digitale Grundkompetenzen.
  • Vorbild im eGovernment: Weiterhin solide Leistung beim Angebot digitaler öffentlicher Dienstleistungen. 80,82 Punkte bei Leistungen für Bürgerinnen und Bürger sowie 87,69 Punkte bei Leistungen für Unternehmen.
  • Engagement in europäischen Schlüsselinitiativen
    Österreich engagiert sich in zentralen europäischen Zukunftsprojekten wie dem IPCEI für Mikroelektronik (Förderung strategischer Halbleiter), dem EuroHPC Joint Undertaking (europäische Supercomputer) und dem Chips JU (Entwicklung moderner europäischer Chiptechnologien). Über den Best Practice Accelerator bringt sich Österreich zudem aktiv in den Erfahrungsaustausch zur Digitalen Dekade ein – insbesondere mit Expertise im Bereich digitaler Kompetenzen.

Grants4Companies explizit erwähnt

Grants4Companies ist eine vom BRZ für das Bundeskanzleramt entwickelte Anwendung, die mittels künstlicher Intelligenz bei der Suche nach geeigneten Unternehmensförderungen unterstützt. Damit bekommen im Unternehmensserviceportal angemeldete Unternehmen nach dem Einstieg in Grants4Companies eine Liste für sie relevanter Förderungen angezeigt. Diese Anwendung ist im eGovernment Benchmark als "Top-level benchmark" explizit angeführt. Eine Systembeschreibung von Grants4Companies wurde 2024 auf einer wissenschaftlichen Konferenz in Japan präsentiert. 

Hintergrund: Digitale Dekade der EU

Mit der Digitalen Dekade hat sich Europa ambitionierte Ziele für 2030 gesetzt – darunter flächendeckender Zugang zu eID, Ausbau der digitalen Kompetenzen, moderne Infrastruktur und leistungsfähige digitale Services. Der dritte EU-Jahresbericht bewertet den Fortschritt der Mitgliedstaaten anhand definierter Zielpfade und Key Performance Indicators.

Über den eGovernment Benchmark

Der eGovernment Benchmark wird jährlich von der Europäischen Kommission veröffentlicht und vergleicht die Qualität digitaler Verwaltungsservices in den EU-Mitgliedstaaten. Bewertet werden zentrale Aspekte wie Verfügbarkeit der Services, Transparenz, mobile Nutzung, grenzüberschreitende Dienste sowie die Unterstützung für Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen in verschiedenen Lebenslagen. Der Benchmark dient auch als Monitoring-Instrument für die Umsetzung der Single Digital Gateway Verordnung (SDG-VO) und liefert wichtige Indikatoren für die Digitale Dekade Europas.

Screenshots vom Unternehmenserviceportal

Unternehmensserviceportal (USP)

Das Unternehmensserviceportal ist das zentrale One-Stop-Portal des Bundes für Unternehmen in Österreich.

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Hand drückt auf Knopf und ein Mann liest ein Magazin während er auf einem Papierflieger sitzt.

Neues Online-Service für Gründer:innen

Mit dem neuen Gründungsbereich im Unternehmensserviceportal werden Gründerinnen und Gründer bestmöglich bei ihrem Start ins Unternehmensleben unterstützt.

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