Porträt Daniela Mühlberger-Spicker

„Es motiviert mich, im Job Sinnvolles zu bewirken“

03. Oktober 2022

Interview mit Daniela Mühlberger-Spicker, der neuen Bereichsleiterin für Human Resources, Facility Management und Internal IT-Management.

Sie sind Juristin und geprüfte Steuerberaterin. Wie hat es Sie in den HR-Bereich verschlagen?

Ich hatte mich als Juristin früh auf Arbeitsrecht und Lohnabgabenrecht spezialisiert. Irgendwann wollte ich dann auch erleben, wie es ist, die in der Theorie konzipierte Betriebsvereinbarung auch praktisch mit dem Betriebsrat zu verhandeln. Im BRZ habe ich dann ausgehend von meiner ursprünglichen Rolle als Juristin für Arbeitsrecht die Liebe zu Human Resources entdeckt. Das Faszinierende daran ist, dass man einerseits nah am Menschen, andererseits aber auch nah am Business sein muss. Als Vermittlerin zwischen diesen Welten ist man gleichzeitig Coach, Change Agent, Vertrieblerin, Arbeitsrechtsexpertin und Marketing Manager. Damit ist die Aufgabe so divers wie kaum eine andere.

Mit welchen Zielen haben Sie Ihre neue Position im BRZ übernommen? Wo wollen Sie Ihre
Schwerpunkte setzen?

Neben der Herausforderung, in Zeiten des Fachkräftemangels neue Talente fürs Unternehmen zu finden, sehe ich die aktuellen Veränderungen der Arbeitswelt als zentrale Herausforderung für den Bereich Human Resources. Diese Veränderungen verlangen von HR ein hohes Maß an Serviceorientierung bei gleichzeitig hoher Effizienz. Gerade in einer digitalen Arbeitswelt erwarten Mitarbeiter:innen einfache Human-Resources- Prozesse, die eine starke Employee Experience und einen wirklichen Mehrwert bieten. Das ist eine wesentliche Voraussetzung für das Funktionieren einer agilen Organisation. Außerdem muss der Geschäftsbereich Human Resources, der im BRZ auch die Teams Facility Management und Internal IT-Management inkludiert, bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes der Zukunft eine führende Rolle einnehmen.

Was ist für Sie das Spannende am BRZ?

Am BRZ finde ich großartig, dass wir alle gemeinsam daran arbeiten, Österreich zu digitalisierenund damit zukunftsfit zu machen. Indem wir so den Alltag von 9 Millionen Bürgerinnen und Bürgern erleichtern, leisten wir einen echten Beitrag für die Gesellschaft. Im Job Sinnvolles zu bewirken, motiviert nicht nur mich, sondern auch viele Kolleginnen und Kollegen. Das spiegelt sich auch in der langen Unternehmenszugehörigkeit sowie in der für unsere Branche geringen Fluktuation wider.

HR ist immer Trends unterworfen – wie gehen Sie damit um?

Human Resources muss sich immer am Puls der Zeit orientieren und kann die Geschehnisse in der Welt und Veränderungen in der Gesellschaft nicht einfach ausblenden. Wer Personalarbeit macht, beschäftigt sich mit vielen Themen, die gesellschaftliche Bedeutung haben: ob New Work, Nachhaltigkeit, Diversity, Inklusion, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, moderne Führungsansätze oder betriebliches Gesundheitsmanagement, um nur einige zu nennen. All diese Entwicklungen müssen treffsicher in unsere Strategie einbezogen werden.

Fachkräfte im IT-Bereich zu finden ist schwierig. Wie gelingt es, trotzdem Talente für das
BRZ zu finden?

Der IT-Fachkräftemangel ist seit Jahren evident und hat längst – auch aufgrund demografischer Entwicklungen – alle Funktionsbereiche erreicht. Das BRZ setzt auf eine Vielzahl von Maßnahmen. Dazu zählt modernes Employer Branding mit vielen kreativen Ansätzen wie Social Media-Kampagnen, LinkedIn/Instagram-Live-Talks oder starker Präsenz auf Karrieremessen. Wir haben auch eigene Formate wie die BRZ FemCareer Night oder kooperieren mit Institutionen und Ausbildungseinrichtungen wie Pride Biz, MyAbility oder mit dem Österreichischen Integrationsfonds. Außerdem investieren wir in die Ausbildung von Ein- und Umsteiger:innen mit IT-Interesse und schlagen laufend neue Wege ein – aktuell etwa mit dem Thema eSports. Hier setzt das BRZ einen Akzent an der Schnittstelle zwischen digitaler und realer Welt und positioniert sich als innovativer IT-Arbeitgeber, der für Neues offen ist. Dass wir auf dem richtigen Weg und ein attraktiver Arbeitgeber sind, zeigt sich an der Anzahl der Neuanstellungen und der geringen Fluktuation:

So haben wir im ersten Halbjahr 2022 bereits 212 Positionen besetzen können.

Die Art, wie wir arbeiten, ändert sich laufend. Mit der Pandemie hat Home-Office an Bedeutung
gewonnen. Wie geht das BRZ damit um und wie sieht der Arbeitsplatz der Zukunft im Büro aus?

New Work ist ein Konzept neuer Arbeitsformen in Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung sowie des gesellschaftlichen Wandels. Sämtliche Veränderungen dadurch haben die Arbeitswelt vollkommen transformiert. Klassische Konzepte von Arbeit – was Zeit, Raum und Organisation betrifft – müssen neu gedacht werden. Ziel von New Work ist es, ein innovatives und wertorientiertes Arbeitsumfeld zu schaffen. Dazu gehören z. B. hybride Settings – also die Kombination zwischen Home-Office und Vor-Ort-Arbeit. Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch für das Unternehmen selbst bedeutet diese Entwicklung einen enormen Gewinn an Flexibilität. Gleichzeitig generiert dieser Wechsel aber auch viele Herausforderungen. Der Arbeitsplatz der Zukunft ist also kein Projekt, das das BRZ in kurzer Zeit einführt, sondern eine tiefgreifende Veränderung hinsichtlich Kultur, Arbeitsmodellen, technologischer Infrastruktur und vieler weiterer Aspekte.

Ein rothaariges Mädchen vor verschwommenem Hintergrund mit zwei eingefügten Balken.

Digitial Austria - der Weg zur Topnation in der Digitalisierung

Im Rahmen der Regierungsklausur Anfang Jänner fand der Kick-off der Initiative Digital Austria statt. Ziel ist es, Österreich zu einer führenden Digitalnation weiterzuentwickeln, um Wohlstand, Arbeitsplätze und Lebensqualität langfristig zu sichern und auszubauen. Digital Austria informiert über Chancen und Erfolgsprojekte, vernetzt Akteure und setzt Schwerpunkte für die Zukunft.

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