Neues zentrales Wahladministrationssystem
17. September 2015
Das BRZ realisierte im Auftrag der Wahlkommission der Österreichischen Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft gemeinsam mit dem BMWFW ein zentrales Wahladministrationssystem zur Vorbereitung und Unterstützung der Abwicklung der ÖH-Wahlen.
Bei den diesjährigen ÖH-Wahlen waren fast 325.000 ordentliche und außerordentliche Studierende von öffentlichen Universitäten, der Universität für Weiterbildung Krems, von Pädagogischen Hochschulen, von Fachhochschulen und von Privatuniversitäten wahlberechtigt. Im Vorfeld beauftragte die Wahlkommission der Österreichischen Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) das BRZ ein technisches System für die Durchführung der Wahladministration zu entwickeln und zu betreiben.
Applikation unterstützt Wahl
Ziel war es, im sogenannten „Zentralen Wahladministrationssystem“ die Wahlen der Bundesvertretung und der Hochschulvertretungen logisch abzubilden. Um dieses Ziel zu erreichen, war es notwendig den Gesamtdatenbestand aller Studierenden in Österreich in einem zentralen Wählerinnen- und Wählerverzeichnis zusammenzuführen. Die IT-Lösung ermöglichte die (wieder-)eingeführte Direktwahl der Bundesvertretung der Österreichischen Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft und unterstützt die Abwicklung der nunmehr vorgesehen Briefwahlmöglichkeit.
Das zentrale Wahladministrationssystem ist eine internetbasierte Applikation, die in jedem Wahllokal zum Einsatz kam. Die geschützten Internetzugänge sind über das vom BRZ betriebene „Portal Austria“ aufrufbar. Die Wahlkommission der Österreichischen Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft und die Wahlkommissionen der Hochschülerinnen- und Hochschülerschaften an den 22 Universitäten, den 17 Pädagogischen Hochschulen (inklusive einzelner Studienangebote), den 12 Privatuniversitäten und den 21 Fachhochschulen waren daran angebunden – insgesamt also 72 Bildungseinrichtungen und weitere 290 Unterkommissionen dieser Wahlkommissionen.
Erstmals: Briefwahlmöglichkeit
Bei dieser ÖH-Wahl wurde erstmals die Möglichkeit zur Nutzung einer Briefwahl angeboten. Die Beantragung von Wahlkarten war online möglich. Die Authentisierung der Wahlkartenbesteller:innen erfolgte mittels Handy-Signatur oder durch Upload eines gültigen Lichtbildausweises.
„Im Juni letzten Jahres wurde ein neues Hochschülerinnen- und Hochschülerschaftsgesetz (HSG 2014) verabschiedet. Neben der Ermöglichung einer Briefwahl war dabei die Wiedereinführung der Direktwahl der Bundesvertretung ein wichtiges Thema“, so stv. SC MR Mag. Heribert Wulz (BMWFW). „Das war ein weiterer Grund, weshalb wir ein zentrales Wahladministrationssystem benötigt haben.“
Effiziente Stimmauswertung
Auch die Auswertung der Wahl war mit der neuen Wahladministration rasch und effizient möglich. Die ÖH-Bundeswahlkommission konnte sich damit die Ergebnisse der Bundeswahl und auch jene aller einzelnen Bildungseinrichtungen sofort anzeigen lassen. Die Mandatsberechnung dafür erfolgt nach dem D’Hondt-Verfahren. Das ist eine Methode, um Wählerstimmen in Mandate umzurechnen.
Der Vorsitzende der Wahlkommission der Österreichischen Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft MR Dr. Bernhard Varga (BMWFW): „Das zentrale Wahladministrationssystem hat einwandfrei funktioniert. Es wird wie geplant auch bei den kommenden ÖH-Wahlen wieder zum Einsatz kommen.“
Ing. Günther Lauer, Bereichsleiter für E-Government im BRZ, zeigt sich von der Applikation überzeugt: „Der große Nutzen des Systems ist die Wiederverwendbarkeit. Damit hat das BMWFW ein Tool, das die Wahlkommission der Österreichischen Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft effizient unterstützt und für jeden Einsatz erweitert werden kann.“
Das Wahladministrationssystem ermöglicht:
- Direktwahl der ÖH-Bundesvertretung
- Abwicklung der Briefwahl
- Administration der Studierenden-Daten
- Auswertung der Wahl