Das richtige Wissen zur richtigen Zeit (Teil 2)
E-Learning ist als strategisches Werkzeug ein wichtiger Bestandteil des digitalen Wissensmanagements.
Beitrag lesen Das richtige Wissen zur richtigen Zeit (Teil 2)
22. Oktober 2024
E-Learning ist als strategisches Werkzeug ein wichtiger Bestandteil des digitalen Wissensmanagements.
Was tun, wenn es plötzlich finster wird? Stellen Sie sich vor, Sie sind kürzlich übersiedelt. Es ist 22 Uhr und plötzlich fällt der Strom aus. Im Sicherungskasten der Wohnung scheint alles in Ordnung zu sein. Da bemerken Sie, dass im ganzen Haus kein Strom vorhanden ist. Ein paar Nachbarn irren bereits am Gang umher, anscheinend hat niemand die von der Verwaltung bereitgestellten Notfallnummern bei der Hand und die im Stiegenhaus ausgehängten Kontaktdaten sind nicht mehr aktuell.
Zum Glück erinnern Sie sich nach einiger Zeit an den Namen Ihres Maklers und dass er Ihnen die wichtigsten Unterlagen zur neuen Wohnung per E-Mail zugesandt hat. Nachdem Sie diese Nachricht in Ihrem Postfach gefunden haben, kontaktieren Sie die Elektrikerfirma, die das Haus betreut, und kurz nach Mitternacht haben alle wieder Strom. Und die Moral von der Geschichte? Wenn Wissen systematisch strukturiert in einer durchsuchbaren Plattform zur Verfügung steht, reicht oft schon ein Ankerpunkt im Gedächtnis, um die benötigten Informationen zu finden.
Die Aneignung von Wissen begleitet uns ein Leben lang. Externalisiertem Wissen, d. h. allen Informationen, die uns in Form von Büchern, Lehrplänen, Schulungsunterlagen oder ähnlichen Medien zur Verfügung stehen, kommt in diesem Prozess zentrale Bedeutung zu. Insbesondere im beruflichen Kontext übersteigt die Menge an erhaltener und regelmäßig benötigter Information allerdings oft die Grenze dessen, was wir uns realistischerweise im Rahmen von Onboarding- sowie Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen langfristig einprägen können.
Wir neigen dazu, Wissen, das wir nicht ständig benutzen, wieder zu vergessen. „Wir müssen also Wissen strukturiert dokumentieren und schnell auffindbar machen, um es im Bedarfsfall nutzen und idealerweise sogar innovativ rekombinieren zu können“, erklärt Dr. Stefan Kammerer, Solution Manager im BRZ. Das bedeutet aber nicht, dass Schulungsmaßnahmen komplett durch Learning on demand ersetzt werden können. Denn: „Wie in unserem Beispiel benötige ich einen grundlegenden Überblick und mindestens ein relevantes Stichwort, das mich auf die richtige Spur bringt“, so Kammerer. Um aber dieser Spur zum gewünschten Ziel zu folgen, können digitale Technologien einen wesentlichen Beitrag leisten.
Beim Lernen wird zwischen synchronem und asynchronem Lernen unterschieden. Synchrones Lernen findet zu einem bestimmten Zeitpunkt, etwa im Rahmen eines Seminars statt. Beim asynchronen Lernen kann jeder selbst entscheiden, wann die Lerninhalte durchgearbeitet werden. Digitale synchrone Lernformen haben gegenüber ihren analogen Pendants den Vorteil, ortsunabhängig zu funktionieren. Asynchrone digitale Lernformen bieten gegenüber analogen Medien eine Vielzahl weiterer Vorteile, die sich primär aus den grundlegenden Charakteristiken digitaler Medien speisen: Sie sind aktualisierbar, durchsuchbar und auch vernetzbar.