Optimale Datenverwaltung und -nutzung durch Data Governance
09. Jänner 2024
Data Governance fördert als regulativer Rahmen die optimale Verwaltung und Nutzung von Daten. Das schafft zudem Vertrauen und Transparenz.
Daten sind mittlerweile eine der wertvollsten Ressourcen der modernen Wirtschaft. Sie werden nicht nur als Nebenprodukt von Geschäftsprozessen betrachtet, sondern als strategische Vermögenswerte, die aktiv genutzt werden können, um bessere Entscheidungen zu treffen, Geschäftsziele zu erreichen und Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Hier kommt Data Governance ins Spiel. Diese unterstützt die sinnvolle und effiziente Verwaltung und Nutzung von Daten. Data Governance umfasst alle organisatorischen Prozesse, Regeln, Richtlinien und Strukturen, die sicherstellen, dass Daten konsistent, verfügbar, zugänglich und sicher sind. Sie dient als Rahmenwerk, um die Qualität und den Wert der Daten während ihres gesamten Lebenszyklus zu gewährleisten. In einer digitalisierten Welt ermöglicht eine effektive Data Governance Unternehmen und Organisationen, die Qualität ihrer Daten zu sichern, Compliance- Anforderungen zu erfüllen und einen Mehrwert aus vorhandenen Daten zu ziehen.
Vertrauen und Transparenz
Die Implementierung von Data Governance in einem Unternehmen erfordert einen strukturierten Ansatz und die Berücksichtigung verschiedener Aspekte. „Das ist ein mehrstufiger, rekursiver Prozess, der sowohl Verständnis und Unterstützung auf der Führungsebene als auch die Bildung eines Data Governance-Teams und entsprechende personelle Ressourcenverfügbarkeit voraussetzt“, erklärt DI (FH) Maria Fasel, Technical Consultant im BRZ. Dabei wird der Datenbestand erhoben und klassifiziert. Richtlinien und Verfahren werden festgelegt und beschrieben. Durch die Zuweisung von Verantwortlichkeiten und klaren Rollen wird Transparenz geschaffen. Außerdem können Schulungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen erforderlich sein. Kontinuierliche Überwachung und Auditing stellen die Compliance sicher und sorgen für fortlaufende Verbesserungen. „Die Implementierung von Data Governance erfordert Zeit und Ressourcen, aber sie kann erheblich dazu beitragen, die Datenqualität und -sicherheit zu verbessern und die Nutzung von Daten zur Unterstützung der Geschäftsziele zu optimieren“, so Fasel.
„Data Governance fördert das Vertrauen in Daten und Entscheidungsprozesse, was in einer
datengetriebenen Umgebung von entscheidender Bedeutung ist.“
DI (FH) Maria Fasel, Technical Consultant im BRZ
Theorie und Praxis
X-Road ist ein von der estnischen Regierung in Zusammenarbeit mit Forschung und Wirtschaft realisiertes System aus Rechtsvorschriften, Standards und Regeln und einer Vielzahl dezentraler Datenbanken, das dem leichten, schnellen und sicheren Austausch von Daten dient. Die Einführung und der Erfolg dieses Systems in Estland wären ohne eine erfolgreich implementierte Data Governance undenkbar gewesen. Aber es gibt auch naheliegendere Beispiele: Unternehmen sind durch die EU-Richtlinie zur Unternehmens Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet, Standard-konforme Berichte zu erstellen. Ist keine konsolidierte und qualitätsgesicherte Datenbasis vorhanden, stellt das die Verantwortlichen vor große Herausforderungen. Durch die Implementierung einer robusten Data Governance-Struktur sind die Voraussetzungen für effiziente Berichterstattung bereits gegeben. Ein weiteres gutes Beispiel ist der dadeX, eine zentrale, hochverfügbare Plattform, die der österreichischen Verwaltung als Datendrehscheibe dient. Wofür diese Lösung aktuell eingesetzt wird, können Sie in der aktuellen Ausgabe von read_It auf Seite 5 nachlesen. Eines muss aber klar sein, ergänzt Fasel: „Data-Governance-Tools und -Software- Lösungen unterstützen die Organisationen bei der Verwaltung, Kontrolle und Sicherung ihrer Daten. Aber sie sind nur als Teil der Gesamtlösung
zu betrachten!“